Vorsicht, Arsen: Die verborgenen Gefahren in historischen Büchern sind nicht nur grün

Aktuellen Berichterstattung heben hervor, dass Bücher aus dem 19. Jahrhundert, insbesondere solche mit grünen Buchbänden, möglicherweise mit arsenhaltigen Pigmenten belastet sind und daher eine Gesundheitsgefahr darstellen könnten. Dies hat in der Bielefelder Universitätsbibliothek zu einer Ausleihesperre für Zehntausende Werke geführt, um die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer zu gewährleisten.

Die potenzielle Gefahr, die von arsenhaltigen Farbstoffen ausgeht, ist nicht neu. Arsen ist ein hochgiftiges Element, das bei relevanten Exposition ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass Bibliotheken, Museen und Privatsammler sich der Risiken bewusst sind und angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht nur grüne Buchbände von dieser Problematik betroffen sein können. Auch weitere Pigmente wie Auripigment (gelb bis orange) und Realgar (orange bis rot) enthalten Arsen und wurden primär für Buchschnitte und Illustrationen ab dem Frühmittelalter verwendet.

Darüber hinaus finden sich zahlreiche weitere, farbige Pigmente, die gesundheitsgefährdende Toxische Metalle, wie Arsen enthalten, beispielsweise Quecksilber, Blei oder Chrom.Diese Pigmente können ebenfalls eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, wenn sie unsachgemäß gehandhabt werden.

Angesichts dieser Herausforderungen im Umgang mit Kulturgut haben wir mit unserem Forschungsteam eine „Handreichung zum Umgang mit kontaminiertem Sammlungsgut“ veröffentlicht, die auf der Website des Oekom Verlags zugänglich ist.

Diese Publikation liefert praktische Empfehlungen und Sicherheitshinweise für den Umgang mit kontaminierten Sammlungsgegenständen, einschließlich Objekten, die durch in den Materialien enthaltene Schadstoffe, wie beispielsweise arsenhaltige Farben, belastet sind. Sie richtet sich nicht nur an Fachpersonal in Bibliotheken und Museen, sondern auch an private Sammler und alle, die mit historischen Materialien arbeiten oder in Kontakt kommen könnten.