Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmenermittlung im Museum
Care for Art analysierte für ein führendes deutsches Museum die Schadstoffsituation im Depot und führte eine Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmenermittlung für das Arbeiten mit kontaminierten Objekten durch. Abgerundet wurde das Projekt durch konkrete Handlungsanweisungen zum Personen- und Objektschutz und entsprechenden Betriebsanweisungen, welche den Mitarbeitern in praxisorientierten Unterweisungen vermittelt wurden.
Modul I
Analyse des Status Quo
- Erhebung & Analyse baulicher / klimatechnischer Gegebenheiten & Lagerungsbedingungen der Objekte
- Analyse verwendeter Gefahrstoffe & vorangegangene Schadstoffbehandlungen
- Erhebung vorhandener Tätigkeitsprofile / Gefährdungsklassen am Arbeitsplatz (→ Mitarbeiterbefragung)
- Ableitung möglicher Kontaminationswege im Rahmen betrieblicher Abläufe (Durchführung von Ausstellungen, Leihverkehr, Dokumentation & Restaurierung)
Modul II
Erstellung einer Analysestrategie zur Bestimmung der Schadstoffgefährdung:
- Schadstoffscreening (Objekt und Materialscreening) mittels zerstörungsfreier portabler Röntgenfluoreszenz-Analyse
- Raumluftmessungen
- Staubmessungen
- Untersuchung auf Schimmelpilzbelastung im Innenraum
Modul III
Gefährdungsbeurteilung und Maßnahmenkatalog
Der Maßnahmenkatalog für die Sammlung basierte auf einer umfangreichen Gefährdungsbeurteilung aus Ergebnissen der Module I und II, die gemeinsam mit dem zuständigen Betriebsarzt und der Fachkraft für Arbeitssicherheit erarbeitet werden. Die Gefährdungsbeurteilung erfolgte gemäß der aktuellen Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und Verordnung (EU) Nr. 528/2012 sowie den Technischen Regeln für Gefahrstoffen (TRGS) und Empfehlungen des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Unfallkrankenkassen und Berufsgenossenschaften.
Kernpunkte des Maßnahmenkatalogs waren u.a.:
- Grundlegende Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen
- Empfehlungen zu technischen Maßnahmen (Geregelte Zu- und Abluftanlage, Einrichtung von Schwarz-Weiß-Bereichen etc.).
- Empfehlungen zu organisatorischen Maßnahmen (Prozessoptimierte Arbeitsabläufe, Reinigung, Entsorgung etc.)
- Empfehlungen zur persönlichen Schutzausrüstung (Handschutz, Hautschutz, Atemschutz etc.)
- Betriebsspezifische Handlungsanweisungen zum Umgang mit kontaminierten Exponaten.